TRE® ist die Abkürzung für „Tension and Trauma Releasing Exercises“. Das steht für Übungen zur Befreiung von Anspannungen und Trauma im menschlichen Körper.
TRE® wurde von David Bercelli entwickelt. Er ist US-amerikanischen Bioenergetiker, Physiotherapeut, Massagetherapeut, Theologe und Sozialarbeiter.
David Bercelli entwickelte eine Abfolge von 7 einfachen Körperübungen, die vor allem aus der bioenergetischen Analyse dem Tai Chi und asiatischen Kampfkünsten stammen.
Die Übungen dehnen und ermüden Muskeln und Faszien und rufen damit im Körper ein neurogenes Muskelzittern hervor.
Dieses sorgt für Entspannung, Stressreduktion und Schmerzlinderung.
Unsere normale körperliche Reaktion auf jede Art von Stress oder Bedrohung ist Kampf oder Flucht. (fight or flight)
Der Körper zieht sich zusammen, die Muskeln und Faszien spannen sich an, Adrenalin wird ausgeschüttet, Energie bereitgestellt.
Wenn Kampf oder Flucht nicht möglich sind oder die Situation sogar als lebensbedrohlich empfunden wird, fallen wir in eine Starre (freezing).
Der Körper „friert“ die überschüssige Energie ein.
Unser Nervensystem steckt dann im Gefahrenmodus fest, die Muskulatur bleibt angespannt, Stresshormone verbleiben im Körper.
Dieser biologisch-neurologische Kreislauf lässt sich nicht über den Verstand durchbrechen, sondern nur über die körperliche Ebene.
Hier setzt die TRE®-Methode an: Die Übungen aktivieren unseren körpereigenen Zittermechanismus.
Wir zittern zum Beispiel reflexartig während oder nach Aufregung, Angst oder Wut, Stress oder Überlastung, nach einem Schock oder Unfall genauso wie bei langanhaltender seelischer Belastung.
Zittern ist ein in jedem Körper angelegter instinktiver und autonomer Lösungsmechanismus. Durch die Vibrationen schüttelt der Körper auf natürliche Weise die überschüssige Anspannung und Energie ab.
Zittern reguliert das Nervensystem, harmonisiert die Hormonausschüttung, löst überflüssige Spannung in den Muskeln und Faszien.
Es ermöglicht uns dadurch, vom Gefahrenmodus in den Ruhemodus zurückzukehren.
Im modernen Alltag unterdrücken wir diesen natürlichen Vorgang der Spannungsregulation weitgehend. Ständige Reizüberflutung hält uns stattdessen in einem Zustand dauernder Übererregung.
Beim TRE® geht es darum, unseren Körper zum Zittern zu bringen, um uns energetisch zu entlasten.
Da man das neurogene, körpereigene Zittern nicht von außen auslösen kann, durchlaufen wir verschiedene Übungen. Wir provozieren zunächst ein Zittern unserer Beinmuskulatur durch Dehnung und Ermüdung.
Die TRE®-Übungen bewirken, dass sich die Vibrationen von den Beinen aus über den Psoas-Muskel im ganzen Körper ausbreiten können.
Nach TRE® stellt sich erfahrungsgemäß ein Gefühl tiefer Entspannung auf körperlicher und geistiger Ebene ein.
Die Übungen lockern den Psoas-Muskel (Hüftbeuger oder auch Lendenheber genannt), die Beckenmuskulatur und dann auch das Zwerchfell, sie führen auf sanfte Weise zu einer tieferen Atmung und einer aufrechteren Haltung. TRE® löst Verspannungen, beruhigt, verbessert unsere Eigenwahrnehmung, aktiviert den ventralen Vagusnerv und damit unsere Präsenz und Kontaktfähigkeit, fördert die Beweglichkeit und senkt die Stressanfälligkeit.
Dadurch lindert TRE® viele negative Auswirkungen von ganz normalem Alltagsstress sowie beruflicher und seelischer Belastung.
TRE® kann die Heilung von psychischen und körperlichen Beschwerden und Traumata unterstützen, da es sich positiv auf das gesamte Nervensystem, die Körperfunktionen und den Hormonhaushalt auswirkt.
TRE® stärkt unsere Resilienz durch die Erfahrung der Selbstwirksamkeit.